Samstag war der Tag, an dem das fliessende Wasser in unserer Baracke ploetzlich nicht mehr ging. Trost fanden wir in deutschen „Gut und Guenstig“ Produkten. Es gab Wuerstchen, Salat und Kartoffeln mit Butter. [Galerie nicht gefunden] Sonntag sollte nun endlich wieder etwaspassieren. Boyoo, die einzig „englisch“-sprechende Person in Ondorkhan, alias „Paris Hilton“ von Khenti wollte uns um 8 Uhr morgens zum Pferderennen des Naadam in Ondorkhan abholen. Daraus wurde aber aus unerfindlichen Gruenden nichts, so dass wir gegen 10 Uhr selbstaendig ins Oertchen pilgerten, um die versprochene Parade zu bestaunen. Als wir wieder einmal auf der Bank neben der Veterninaerbehoerde platz genommen hatten, um abzuwarten ob uns jemand zur Parade abholt, tauchte die sehr resolute Veterinaerin-Sekretaerin auf und fuehrte uns zuerst zum Plumpsklo hinterm Haus. Nicht wissend was nun zu tun sei benutzten wir brav nacheinander die Latrine, um im Anschluss von drei Damen im dunkelroten Deel ins Buero gefuehrt zu werden. Dort drueckte man uns gruene trikotartige T-Shirts in die Hand, und waehrend wir noch ueber die Bedeutung dieser Kostuemierung beratschlagten, waren schon zwei Autos aufgetrieben worden, die uns ins Stadion fuhren. Dort angekommen trafen wir wieder auf unsere mongolischen Studenten-Freunde, und auch Boyoo’s Freund Pujee (der wohl verzweifelt versucht hatte uns 2 Stunden nach dem vereinbarten Termin mit seinem Pickup aufzulesen) war da. Boyoo erschien stilecht als Naadam-Audrey Hepburn und los gings ins Innere des Stadions. Bei bruehtender Hitze und keiner Wolke am Himmel suchten wir bereits nach einem freien Sitzplatz, als uns klar wurde, das wir jetzt selbst Teil der Parade sein wuerden. Dem Hitzschlag nahe ging es nach einer halben Stunde Herumstehen im Veterinaerteam – vor uns das oertliche Versicherungsbuero, hinter uns verkleidete Bankangestelle – zur Marschmusik los. Hektisch wurde an uns gezerrt, schliesslich sollten die deutschen ganz vorn laufen, und zwar im Gleichschritt. Eine Runde und viele Lachanfaelle spaeter, war der Jux auch schon vorbei. Und jeder der an diesem Tag Naadam nicht im Aimag-Zentrum sondern vor dem Fernsehapparat in der Jurte verfolgte, sah, sich krumlachende und wie verrueckt mit Luftballons winkende deutsche in gruenen Trikots. [wposflv src=http://www.vetis-in-der-mongolei.de/wp-content/uploads/2011/07/naadam_stadion_einmarsch.flv previewimage=http://www.vetis-in-der-mongolei.de/wp-content/uploads/2011/07/SAM_1730-Kopie.jpg width=640 height=480 title=“Naadam Parade in Ondorkhan“] Nach dem adrenalingeladenen Auftritt im Stadion wurden wir erneut in den uns vertrauten Pickup geladen und nach kurzem Kleiderwechsel ging es raus aus der Stadt, zum Pferderennen. Wir stellten uns mit den anderen Wartenden, die um besser gucken zu koennen auf ihren Pferden oder alternativ auf Autodaechern sassen, an der Ziellinie auf. Gebannt beobachteten wir die eintreffenden Pferde mit ihren kleinen Reitern, die bereits 21 Kilometer im Galopp innerhalb von nur einer Stunde hinter sich hatten. custodia samsung s8 Wie Jana (Gruppe Uvs) richtig formulierte „der Mongole verweilt nicht gern“, sobald die Top 5 des Rennens feststehen, werden die anderen eintrudelnden Pferde – teils mit teils ohne Reiter – nur noch am Rande bemerkt. Und so machten auch wir uns hurtig auf den Weg in die Veterinaer-Jurte, um neben der Wettkampfleitung nationale Kaesesnacks und den gewoehnungsbeduerftigen Airag zu geniessen. iphone cover outlet Ungefaehr 10 Minuten spaeter stand dann der naechste Programmpunkt an. cover iphone 8 plus custodia outlet Zack wieder ins Auto (der Mongole wuerde auch mit dem Auto zum Klo fahren, wenn er denn eins haette). Der Festplatz vorm Stadion war eine Stunde nach der Parade bereits wieder fuer mongolischen Verhaeltnisse menschenleer, nur am Dosewerfstand versuchten sich noch vereinzelte Nomaden. Das Ringen, eine der 3 Disziplinen des Naadamfestes, fesselte uns nicht so sehr wie erhofft, allerdings fand Franzi schnell Kontakt zu einer netten , sich im Englischsprechen uebenden Mongolin, die uns klar machte, dass Englischunterricht selbst auf der Highschool kostenpflichtig ist. So konnten wir uns auch das „Englischproblemchen“ der uns stets zur Seite stehenden mongolischen Studenten erklaeren. Die Saetze „Arr juh teirett“ und „Juh kucke puhd?“ werden wir fuer immer in unseren Herzen tragen. Nachdem erholsamen Beobachten des Ringkampfes und dem zwischenzeitlichen Eindruck, dass wir mehr bestaunt wurden als die Sportler – schliesslich wirds auch erst spannend wenn es um den Titel des Loewen geht- fuhren wir wieder raus zum Pferderennen. [Galerie nicht gefunden] Was dann kam hatte keiner von uns erwartet. Der im nuechternen Zustand durchaus organisationsfaehige Veterinaerdirektor machte uns Plaetze im russischen Gelaendebus klar und kurz darauf pesten wir mit dem „Horsedoctor“ an Board hinter den galoppierenden Pferden hinterher. Der erste Einsatz fuer den Doktor liess nicht lange auf sich warten, flott wurde das am Fesselgelenk frakturierte Hinterbein mit Stoeckchen und Binden stabilisiert. Dem Fahrer machte es sichtlich Spass den durch die medizinische Erstversorgung entstandenen Abstand zum Rennen aufzuholen. Und so flogen wir quasi mit 70 km/h ueber die huegelige Steppe. Was uns schon schnell vorkam erwies sich als Aufwaermphase des Rennens, in der sich die Jungen Reiten Konkurrenten vom Hals schaffen, indem sie sie vom Pferd schubsen. In vollem Galopp abgeworfen, wurden die gefallenen Kinder aufgelesen im Jeep ein Stueck mitgenommen und wieder aufs Pferd gesetzt. Kurze Zeit spaeter erreichte das 100 Pferde starke Pulk, verfolgt von einem Dutzend Jeeps und Motorraedern die eigentliche Startlinie. [wposflv src=http://www.vetis-in-der-mongolei.de/wp-content/uploads/2011/07/pferderennen_auto.flv previewimage=http://www.vetis-in-der-mongolei.de/wp-content/uploads/2011/07/P1030353-Kopie.jpg width=640 height=480 title=“Naadam Pferderennen in Ondorkhan“] Schnell wurden wir aus dem Auto gejagt und mit den Worten „Make Picture, NO Video, Video better“ angetrieben. In einer riesigen Staubwolke preschten die mongolischen Ponnies unter lautem Gejohle der Kinder los. Jenny wurde beim Versuch den Start in Gaenze zu Filmen (wieder zaehlen nur die Ersten) fast in der Steppe zurueck gelassen. Sie konnte aber einen Arm fest im Bus verankert noch gerettet werden, so dass der Start fuer die Nachwelt festgehalten werden konnte. [wposflv src=http://www.vetis-in-der-mongolei.de/wp-content/uploads/2011/07/pferderennen_start.flv previewimage=http://www.vetis-in-der-mongolei.de/wp-content/uploads/2011/07/SAM_1864-Kopie.jpg width=640 height=480 title=“Naadam Pferderennen in Ondorkhan“] Das rasante Rennen war atemberaubend, unsere euphorische Stimmung wurde allerdings jaeh durchbrochen, als das erste Pferd mit offener Roehrbeinfraktur versorgt werden musste. Wie schon im ersten Fall wurde eisstielartiger Holzstock mit duenner Bandage zur Stabilisierung des Beins herangezogen. Und in diesem Fall „sogar“ ein leichtes Schmerzmittel (Flunixin) appliziert. custodia iphone Nachdem ein in den Schweif eingeflochtenes Lederband zum Hochbinden des gebrochenen Beines benutzt wurde, musste das Tier auf drei Beinen in der Steppe verbleiben. cover custodia samsung Die rasante Fahrt ging nun zusaetzlich mit traumatisiertem Jockey-Kind an Board weiter.
Hallo Ihr Abenteurer,
selten so gelacht. Haben immer noch Tränen in den Augen (3 Promille etc) und Eure Formulierungen bezüglich der Vodkaverträglichkeit der Mongolen sind einfach super.
Wie auch den anderen Gruppen geschrieben einfach nur NEID ob der vielen Ereignisse. Wenn auch nicht immer spaßig für Euch.
bis zum nächsten Mal
Barbara u. Frank
p.s. bleibt gesund !!
Danke für die Fotos. Ich komme aus Undurkhaan. Momentan bin ich in Deutschland und studiere A-Informatik. Da ich Naadam sehr vermisst habe, wollte ich ein paar Fotos suchen. Ich sass mal auch da im Stadion,um die Wrestler anzuschauen.
Das war ja ein ereignisreiches Wochenende! Solche Pferderennen kann man sich bei uns nicht vorstellen. Sehr anschaulich die Videos und Fotos.
Das Video von dem 3-Promille Mann ist gut gelungen.
Liebe Grüße, besonders an Franzi,
Wini
Hallo liebe Katleen,
auch von uns die allerallerallerherzlichsten Geburtstagsglückwünsche!!! Feiert schön! Aber nicht so schön wie der Mongole auf dem Pferd! (Geniales Video!)
Du sollst auch noch in den Bericht AimagIn ZweiTagen gucken, dort schreiben dir Raja und Opa.
Also nochmals alles Gute, Glück und Gesundheit und noch viele Abendteuer
Simone und Uli